Samstag, 23. April 2011

Sterben der Monumente

Das 1911 fertiggestellte Kraftwerk der ehemals Kaiserlichen Marinewerft in Wilhelmshaven steht vor dem Abriss. Die Eigentümer, eine Immobiliengesellschaft aus Westfalen, haben bereits den gesamten Baumbestand abholzen lassen - die Bagger werden wohl bald anrücken. Das Gebäude, dem Manche den Rang eines Weltkulturerbes zukommen lassen, wurde in den letzten Jahren von zahlreichen Fotografen als Location benutzt.
Mit der Südzentrale wird das eines der bedeutendsten technisch-industriellen Denkmäler des Deutschen Kaiserreichs entsorgt. Der Giebel, vom Kaiser persönlich genehmigt, bildet zusammen mit der benachbarten Kaiser-Wilhelm-Brücke ein Monument der technisch-industriellen und militärischen Größe des Kaiserreichs.
Lesen Sie auch meinen Artikel in der NZZ

Foto: Holger Raddatz (bei dem ich mich herzlich bedanke)

Freitag, 22. April 2011

Sozialismus in der Uckermark

Foto: (c) Nils Aschenbeck

Im kleinen uckermärkischen Dorf Gramzow stösst man einer Mauer des Wirtschaftsgebäudes des Gutshofes an eine Relikt sozialistischer LPG-Zeit: offenbar liebevoll gepflegt. Aber es ist gut, wenn die Vergangenheit nicht aus der Landschaft verschwindet. Überhaupt wid zu viel abgerissen, neu gestrichen und gerade gebogen. Menschen sind daran interessiert, die Spuren zu lesen, die Geschichten zu entdecken. Liebe Bauherren, Hofbesitzer, Architekten und Landschaftsplaner: Lasst ihnen die Möglichkeiten!

Donnerstag, 21. April 2011

Fassadenkunst Bremen


In Bremen gesehen: Eine Fassade aus dem frühen 20. Jahrhundert wurde neu gestaltet, nicht vom Bauherrn, sondern von Unbekannten. Irgendwie gelungen. Bremen-Ostertor, März 2011.


Mittwoch, 20. April 2011

Friedhof Bad Kissingen


Friedhöfe sind voller Architekturen, voller Stile, gerade wenn sie im ausgehenden 19. Jahrhundert angelegt wurden. In Bad Kissingen stehen Grabsteine aus Renaissance, Neugotik und Klassizismus eng nebeneinander. Es sind marginale Architekturen aus der Gründerzeit, als der Kurort aufblühte. Die Bilder entstanden am heutigen Tag. Also liebe Architekturinteressierte: Gehen sie an diesen sonnigen Frühlingstagen über die alten Friedhöfe! Es sind Orte der Architektur.

Alle Fotos: Nils Aschenbeck (c) 2011. Veröffentlichung nur mit Zustimmung.











Dienstag, 19. April 2011

nur eine Tür blieb ...


Bei dem Abriss eines Hauses in Seehausen (Uckermark, Brandenburg) hat der Grundstücksbesitzer die Tür mit drei Treppenstufen stehen gelassen. Ich weiß nicht, was für ein Haus hier gestanden hat und wie groß der Verlust des Hauses ist. Aber die Idee, zumindest Fragmente von dem verschwindenden baulichen Erbe zu lassen, ist klug. Damit behält die Gegenwart eine historische Dimension. Immer dann, wenn ein Haus abgerissen wird, egal wie schön oder häßlich, sollte ein Fragment bewahrt und in den zukünftigen Neubau integriert werden. Diese Orte hätten dann einen link zur Vergangenheit, bekämen automatisch eine Identität.

Montag, 18. April 2011

Mosaiken Ukraine

Architektur ist alles, was gebaut wurde. Auf diesen Seiten poste ich Entdeckungen am Rande der Architekturgeschichte. Häuser und Fragmente, die in keiner Architekturgeschichte stehen.

Es geht los mit Bushaltestellen und Mosaiken aus der Ukraine.  Die Haltestellen stammen aus sowjetischer Zeit und befinden sich heute oftmals in einem traurigen Zustand. Sie stehen überall in der Ukraine und in der ganzen Sowjetunion, eine willkommene Abwechslung bei langen Autofahrten durch eine manchmal eintönige Landschaft. Das Bild oben zeigt eine maritime Haltestelle in Mykolajiwka, Südukraine ( Juni 2010). Bild (c): N. Aschenbeck, keine Veröffentlichung ohne Zustimmung.

Weseljanka. 
Bild (c): N. Aschenbeck, keine Veröffentlichung ohne Zustimmung.


Detail der Bushaltestelle Weseljanka. 
Bild (c): N. Aschenbeck, keine Veröffentlichung ohne Zustimmung.

Wandmosaik in Jalta. 
Bild (c): N. Aschenbeck, keine Veröffentlichung ohne Zustimmung.



Weitere eindrucksvolle Bilder von ex-sowjetischen Bushaltehäuschen auf der Webseite von Christopher Herwig: herwigphoto.com.